Jugendfeuerwehr besucht Bremerhaven
Am 10.10.2009 steuerte die Jugendfeuerwehr mit ihren Betreuern Bremerhaven an, um einen lange geplanten Tagesausflug zu unternehmen. Nicht zuletzt, weil das diesjährige Zeltlager am Werdersee ausgefallen und Alternativen aufgrund der Urlaubsplanung der Betreuer leider nicht gefunden werden konnten, hatten sich die Jugendlichen zumindest einen Tagesausflug in diesem Jahr verdient.
Da kam das Angebot der Familie Huf gelegen, sich einmal einen Schlepper im Hafen näher anzusehen. Hierzu verlegte die URAG (Unterweser Reederei GmbH) am Samstagmorgen den Schlepper Elbe an die Seebäderkaje und wir konnten dort an Bord gehen. Über Frau Huf, die diesen Ausflug begleitete, konnte Herr Reiner Schumacher für die Besichtigung des Schleppers gefunden werden, der mit großer Begeisterung und sichtlichem Spaß alles an Bord erklärte und auf die Fragen der Jugendlichen einging. Auch für die Besatzung des 2006 gebauten Schleppers war es wohl eine willkommene Abwechslung, da alle einschließlich Kapitän Peter Hoten mit der gleichen Begeisterung unseren Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden ließen.
Zur großen Überraschung der Teilnehmer beschränkte sich die Besichtigung des Schleppers aber nicht nur auf den Liegeplatz, sondern wir hatten auch noch die Gelegenheit mit dem Schiff ein kleines Stück die Weser aufwärts entlang des längsten zusammenhängenden Containerterminals der Welt (mit einer Gesamtlänge von über 5 km) zu fahren. Dabei konnten die Jugendlichen und die Betreuer unter der Aufsicht von Kapitän Peter Hoten auch mal kurz das Steuer übernehmen und erfahren, wie schwer es ist ein Schiff zu steuern, zumal dieses über eine Leistung von über 7.200 PS verfügt, die sich auf zwei Dieselmotoren verteilt.
Zum Abschluss der Fahrt konnte dann der Schlepper auch noch seine feuerwehrtechnische Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen, in dem er die Löschanlage in Betrieb setzte und die beiden Monitore mit einer Leistung von jeweils 1.200 m³ pro Stunde die Weser „nass“ machten. Die so zu erzielenden Wurfweiten von über 160 m waren auch für die Betreuer sehr beeindruckend. Nach dem das Schiff wieder fest gemacht hatte, konnte die Besichtigung im Maschinenraum und unter Deck weitergehen. Die dicken Schleppseile erstaunten dabei genauso wie die Größe der Dieselmotoren und der Antriebseinheiten. Das Schiff ist mit einer Voith Schneider Antriebsanlage ausgestattet, bei der es sich um senkrecht nach unten ragende Flügel handelt, über die sowohl der Schub, als auch die Richtung bestimmt wird. Damit ist das Schiff entsprechend präzise und schnell zu steuern.
Nach dem wir mit vielen tollen Eindrücken von Bord gegangen sind, besuchten wir das neu eröffnete Mediterraneo und fuhren durch das Hafengebiet an die nördliche Spitze Bremerhavens wo in den Industriegebieten mehrere Prototypen von 5 Megawatt-Windkraftanlagen stehen. Bei diesen Anlagen handelt es sich um Prototypen der später in den Offshore-Windparks zu errichtenden Windkraftanlagen. Die Größe der Anlagen beeindruckte die Mitfahrer, da sie mit einer Nabenhöhe (das ist der Mittelpunkt an dem die Flügel befestigt sind) von 102 m und einer Flügellänge von 58 m schon sehr beeindruckend waren. Mit einer solchen Anlage können demnach rund 4.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Abschließend besuchten wir dann noch die Modellstadt Bremerhaven, eine Ausstellung in der Teile der Stadt im Maßstab 1:87 nachgebaut wurden und die Besucher mit Modellschiffen und -lastkraftwagen fahren können, sowie sich auf einer Carrerabahn messen können. Dabei schnitt unser Betreuer Chris gegen die drei Mädels leider nicht so gut ab und belegte den vierten Platz. Bevor es wieder auf die Autobahn zurück nach Bremen ging, stand noch eine kurze Stärkung in einem amerikanischen Fastfood-Restaurant an. Wieder zurück in Bremen waren sich alle Beteiligten einig, dass dieser Ausflug ein voller Erfolg war. An dieser Stelle möchten wir uns riesig bei Petra Huf, Reiner Schumacher und der Besatzung des Schleppers Elbe bedanken, die uns die Besichtigung des Schiffes ermöglicht und dies toll umgesetzt haben.